Imp’s 25 c.1

Heute mal wieder was richtig Schönes, es geht um ein Blümchen das es mir besonders angetan hat, nämlich 25 c.1, eines von meinen Imp’s Kyanite Sparkles. Aus seinerzeit drei Stammblättern a, b und c hatte ich sechs Ableger gezogen. Vier wurden ungefähr wie gedacht (eins davon ist schon weggegeben, eins von den verbleibenden drei ist etwas pinker als die beiden anderen). Dann gibt es noch eins das schlicht uni blau blüht, aber immerhin auch die Blütenform mit dem Krüsselrand hat. Und dann 25 c.1 – das aktuelle „Themenveilchen“. Ich nehme stark an es ist ein Sport, instabil dazu, denn es sieht ein wenig anders aus als reinrassig, und keine Blüte gleicht der anderen. Und genau das ist was mir so gefällt und hier jetzt gezeigt wird.

Aber man sehe selbst.

Zunächst hier das gute Stück im Gesamten von oben:

Es misst etwa 15-17 cm im Durchmesser, hat im Moment vier Blütenstengel mit geöffneten Blüten, und zwei an denen nur Knospen sind. Die Stengel entwickeln bis zu vier Blüten. Der auf dem Foto nach unten zeigende Stengel ist der „Titelstengel“, mit dem es losgeht, er hat vier Blüten.

Wahnsinn, oder? Kann man gar nicht „mal kurz“ beschreiben. Lila und blaue Fantasy, mal Punke, mal Striche, und nie alles gleich. Ich mag diese dunkle kräftige Blüte auf dem zweiten Bild am liebsten.

Weiter entgegen dem Uhrzeigersinn kommt erst ein Knospenstalk und dann einer, bei dem drei Blüten offen sind und sich ein noch ziemlich kleines Knöspchen in Lauerstellung befindet. Zwei sind sich ziemlich ähnlich:

und das Dritte wieder nicht:

Noch nicht ganz geöffnet, ich bin gespannt wie die Mitte wird.

Am nächsten Bloomstalk ist nur erst eine Blüte geöffnet, und es gibt noch zwei Knospen, mal sehen ob es dabei bleibt oder irgendwo noch eine vierte her kommt. Die geöffnete Blüte:

Wieder anders. Es wurde vergessen den Rand mit dem hellen Streifen zu dekorieren und weil das Lila so übermächtig ist, wirkt es als seien die Fantasyfarben blau und … äh … hellrosagrünlich?

Als Nächstes kommt erst wieder ein Knospstalk, erkennbar sind auch hier nur drei Knospen, alle verschieden groß, alle noch zu. Danach der letzte Stengel mit geöffneten Blüten und auch hier wurde wieder nicht an Varianz gegeizt:

Ein Halbling! Halb schlicht, halb nicht.

Gleich daneben jedoch fast schon gediegene Langeweile.

Naja doch nicht ganz, oben rechts der grünliche Krüsselrand ist schon noch ganz nett, aber trotzdem, bisschen dünne die Leistung gegenüber den anderen Vergänglichkeiten wie zum Beispiel wieder gleich daneben:

Da ist ja schon mehr Drama zu sehen. Wieder so ein schönes Dunkleres und ich finde es so edel, wie die lila Fantasy auf dem linken Blütenblatt in den grünlichen Rand reinläuft.

Bleibt noch eins, noch nicht ganz offen, aber, man ahnt es, auch wieder aus einem anderen Stall.

Die hat auch noch ordentlich Tinte. Ich schätze wenn die Blüte auf ist leuchtet das Ganze nicht mehr so konzentriert; das ist öfter so. Je oller, umso blässlicher.

So – das waren sie, die variablen Blüten des mutmaßlichen IKS Sport.

Ich würde ja am liebsten jede einzelne Blüte abreißen und austesten was bei Bloomstalk Propagation passiert, aber erstens klappt das eh nicht weil man ja den ganzen Stengel nehmen muss, und: das Leben besteht ja nicht nur aus Spleen, also guck ich mir das hübsche Teilchen einfach gelegentlich weiter an und freu mich drüber. Es steht neben einer vielbegangenen Tür. Vielleicht mach ich auch nochmal ein Update mit Sonnenlicht, das waren ja nun gerade alles Kunstlichtsnaps. Naja, wenns die Zeit hergibt. Wobei. Mal ehrlich. Wenn doch alles so schön wäre wie sich mit so einem netten Blümchen zu befassen! Keine Widerworte, kein Zoff, keine dummen Leute, keine Mängel, kein Unbehagen. Schreibkram der Spaß macht, und nicht höchstmöglich rechtssicher formuliert sein muss.

Ach ja – und habe ich eigentlich schon erwähnt dass ich unbedingt Platz schaffen muss und zahlreiche Überschussexemplare aus liebevoller Hobbyzucht zeitnah abzugeben habe..?

Frankliniella Accident…alis

Der Franklin Unfall quasi – Frankliniella occidentalis meine ich, Kalifornischer Blütenthrips, der hier den riesigen Schaden verursacht hatte. Ich habe neulich beim Aufräumen Fotos davon gefunden was diese Viecher angerichtet haben – und dachte, die muss ich doch mal herzeigen.

Damit nicht jeder gleich angeekelt wegklickt, ist das Titelbild dieses Beitrags erst einmal ein schönes normales Blütchen von 040 Powwow, gerade so im Öffnen begriffen, vor wenigen Minuten frisch abgelichtet im nachmittäglichen Sonnenlicht.

Was daraus werden kann wenn man dieser Plage freien Lauf lässt, sieht man hier:

Auch ein Powwow… jammerschade. Man sieht, die fressen an den Blütenblättern und sauen ziemlich mit dem Pollen herum, staubförmig. Früher (d.h. vor ca. 20 Jahren) hatte ich einmal „normale“ Thripse gehabt, die waren größer und haben eher den Pollen in kleinen gelben Krümelbröckchen auf die Blüte rieseln lassen. Die Franklins hingegen sind filigran und verursachen demzufolge auch ein etwas anderes Schadensbild, sie scheinen den Pollen irgendwie zu pulverisieren, laufen drin herum und verteilen das Pulver auf der Blüte.

Hier eine Horde Jungtiere auf frischer Tat. Also die kleinen hellen Strichlein. Die sind nicht ganz so flink und gelblich-durchsichtig-hell, kamen aus der Erde geschlüpft hochgewandert auf die Blüte zum munteren Fressen im Rudel. Die Erwachsenen sind da nicht bei, die sind flinker und eher einzeln unterwegs, sie fliegen weg und besiedeln eine neue Pflanze. Verstecken sich schnell. Wenn man an der Blüte wackelt oder sie anpustet sieht man sie manchmal laufen. Initialbefall sieht so aus:

„Nur“ ein paar Fleckchen auf der Blüte… Von wegen.

Blöderweise ist das, diese kleinen Fleckchen ohne sonstwas, auch gern mal erstes Zeichen für schlichtes Verwelken. Ich habe nach überstandener Seuche (Behandlung siehe diesen Beitrag) wirklich bei jeder welkenden Blüte sofort Panik geschoben dass die Franklins zurück sind und es von vorn losgeht.

Das sind richtig schlimme doofe Tiere, und hässlich obendrein.

Und der Schaden noch hässlicher.

Aber aus Schaden wird man ja (hoffentlich) klug.

Schwarze Seelennacht

Neben mir steht 79 a.1, Mac’s Dark Night of the Soul. Die Dunkle Nacht der Seele, erstes Pflänzchen seiner Art mit Blühdrang, ein Kleines. Macht im 6er Töpfchen einen vergnügten Eindruck und die Blätter sind auch nur bis so 3cm lang. Am 31. März öffnete sich die erste Blüte so:

Dass es ein ziemlich Dunkles ist, war von Anfang an ersichtlich und auch zu erwarten, umso interessanter wie es jetzt unter verschiedenen Lichtverhältnissen aussieht. Heute morgen am Westfenster im Schatten des Tageslichts so:

Die Blüte glitzert im Schatten nicht, sondern samtelt.

Da macht sie also heute einen auf dunkellila. Gestern abend im Sonnenlicht war das noch ganz anders, da sah sie dunkelrot aus:

Wobei ich dazu tendiere zu glauben so ist es auch, weil die Glitzeranteile definitiv eher rot als lila oder blau sind.

Da oben rechts sieht man es.

So, wertes Publikum, das war es, Sie sahen Mac’s Dark Night of the Soul, Pflanze Nr. 79 a.1, ich hoffe es hat Ihnen gefallen. Wahrscheinlich mach ich das demnächst öfter mal so, auf ein einzelnes Exemplar konzentrieren.

Bis bald!